KURZVITA
ASTRID LINDGREN
„Und dann schreibe ich so, wie ich mir das Buch wünsche, wenn ich selbst ein Kind wäre. Ich schreibe für das Kind in mir.“
MEINE GESCHICHTE
Ich hatte schon immer viel zu erzählen. Vielleicht weil ich Einzelkind war oder meine Oma eine besonders gute Zuhörerin. Inspiriert von Büchern wie „Nachts bin ich eine Hexe, aber das weiß keiner“ – übrigens, das erste Buch, an das ich mich bewusst erinnere und heute noch besitze – fing ich früh an, selbst Geschichten zu erzählen. Mit so blühender Fantasie, dass sogar meine Mutter ins Grübeln kam, was davon ich wohl tatsächlich erlebt hatte. Ich wünschte, ich hätte all diese fantastisch absurden Geschichten aufgeschrieben. Aber da Deutsch nicht gerade zu meinen Lieblingsfächern zählte (ups, jetzt ist es raus) und mein hoher Redebedarf schließlich gedeckt werden wollte, blieb es bei Erzählungen. Meine Redseligkeit brachte einige berufliche Optionen mit sich: Ich verdiente mein erstes Geld als Promoterin, machte Praktika in PR und Event-Agenturen und stolperte irgendwann in eine große Werbeagentur. Hier entdeckte ich endlich den Ort für meine Fantasie und viel Platz für kreative Wortspiele (denen ich auch heute noch verfalle).
Im Agenturtrubel, zwischen Kundenterminen und Produktionen, studierte ich dann berufsbegleitend Kommunikationswirtschaft. Danach folgten viele Jahre in der Werbung (und noch heute schreibe ich leidenschaftlich gerne für Marken, mehr dazu findest du auf www.contentcircus.de).
Erst die Geburt meiner Kinder hat mir klar gemacht, dass es immer die Geschichten waren, die mich angetrieben haben. Durch ihre Augen (und meine berufliche Auszeit) war ich wieder bereit, das Abenteuer hinter jeder Ecke zu erwarten. Während einer Wanderung im Familienurlaub kam es zu einer besonderen Begegnung mit einem Schmetterling. Der hatte scheinbar keine Lust zu fliegen und ließ sich von meiner Tochter die Stufen hinauf durch die Schlucht tragen. Über Kilometer blieb er bei ihr. Bis wir einer Mutter mit ihrer Tochter begegneten, die auch einen Schmetterling trugen! Es war ein verrückter Moment. Zuhause arbeitete dieses Erlebnis in mir. Ich fragte mich, wie es wohl sein mag, wenn du eine Raupe bist und ungefragt zum Schmetterling wirst…
So entstand Sunny, der Schmetterling in Wanderschuhen, der keine Lust hatte zu fliegen, nur weil man es von ihm erwartet. Mit ihm schrieb ich mein erstes Bilderbuch Manuskript „Die Fee ohne Flügel“ – eine Geschichte über das Anderssein und den Wert der Freundschaft. Durch einen glücklichen Zufall (den es im Leben immer wieder braucht) bekam ich meinen ersten Buchvertrag von einem neu gegründeten Verlag! Auch wenn es diesen Verlag heute nicht mehr gibt, bin ich sehr glücklich und dankbar für diesen Moment, der aus mir eine Kinderbuchautorin gemacht hat!